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Baustein für eine familienfreundliche Erzdiözese

10 Jahre Familienstützpunkte
Datum:
Veröffentlicht: 11.11.19
Von:
Klaus-Stefan Krieger

Jubiläum: In 10 Jahren haben sich fast 60 Kindertagesstätten zu Familienstützpunkten weiterentwickelt

„Wir wollen eine kinder- und familienfreundliche Erzdiözese sein. Dafür sind die Familienstützpunkte ein wichtiger Baustein.“ Dies betonte Erzbischof Dr. Ludwig Schick bei der Feier des Jubiläums „10 Jahre Familienstützpunkte in der Erzdiözese Bamberg“ im Bistumshaus St. Otto in Bamberg.

Das Modell entstand im Zusammenhang mit dem 1000jährigen Bistumsjubiläum, das mit dem Motto „Glauben stärken, Gemeinschaft leben, für die Menschen da sein“ überschrieben war. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung des damaligen Diözesan-Caritasdirektors Bernhard Simon stellte sich damals der Frage, wie Kirche Familien wirksam helfen könne. Daraus entwickelte sie das Konzept „Kindertagesstätten auf dem Weg zum Familienstützpunkt.“ Nach einer Projektphase von 2006 bis 2008 ermöglichte ein Fortbildungsprogramm Kindertagesstätten, sich zum Familienstützpunkt zu qualifizieren. Die Referate Kindertagesbetreuung des Diözesan-Caritasverbandes und des Caritasverbandes Nürnberg führten die Fortbildungen durch. 58 Kindertagesstätten haben sich seitdem zum Familienstützpunkt weiterentwickelt.

Nachahmer auf Landesebene

Erzbischof Schick unterstrich in seiner Ansprache, dass man Familie nirgendwo eher stärken könne als in den Kindertagesstätten, „denn dort kommen sie zusammen“. Die Kindertagesstätte könne Stütze dabei sein, dass die Familie ihre Aufgaben für die Kinder erfüllen könne. Familie sei eine „Lebensressource“. „Hier können Kinder wachsen, lernen Vertrauen, Schenken und Sich-Beschenken-Lassen, Zusammenleben.“ Daher sei die Familie auch Grundlage für die Demokratie und „für eine freiheitliche Gesellschaft, in der alle mitwirken können“. Aus diesem Grund, unterstrich Schick, „wollen wir in den Kindertagesstätten mit allen dort zusammenarbeiten.“

Maria Hellfritsch vom Landesverband Katholischer Kindertageseinrichtungen wies darauf hin, dass die Anforderungen an die Kindertagesstätten, Eltern in ihrer Erziehungsaufgabe zu unterstützen, durch längere Betreuungszeiten gestiegen seien. Der Verband, kündigte sie an, wolle daher ebenfalls Kindertagesstätten zu Häusern für Familien weiterentwickeln. In ihnen sollen Familien gemeinsame Zeit neu gestalten und leben. Das Bamberger Modell könne dabei hilfreich sein.

Vielfältige Angebote

Charakteristisch für die Familienstützpunkte ist, dass sie ihre Angebote an der Lebenssituation und den Bedürfnissen der Familien vor Ort ausrichten. Um sie zu erheben, bedienen sich die Einrichtungen der Sozialraumanalyse.

Dementsprechend vielfältig sind die Angebote der Familienstützpunkte. Sie umfassen gemeinsame Aktivitäten mit Eltern und Kindern wie Ausflüge, Besichtigungen, Grillen, Lagerfeuer oder Kochen. Einige Einrichtungen kooperieren mit Büchereien oder es kommen Ehrenamtliche als Leseoma oder Leseopa in den Kindergarten. Etliche Kindertageseinrichtungen geben Eltern Raum zum Austausch, für Vorträge zu pädagogischen Themen und für Kontakte zur Erziehungsberatung. Da in vielen Familien die Zeit zu einem richtigen Frühstück fehlt, gibt es in diesem Bereich eine Palette vom Coffee to go über das Elterncafé bis zum kostenlosen Frühstück für Kinder und Eltern. Wo im Stadtteil viele Nationalitäten zusammenwohnen, wird viel Wert darauf gelegt, die Vielfalt sichtbar zu machen und die Menschen zusammenzubringen.

10 Jahre Familienstützpunkte