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Caritas-Kreisverband mahnt: „Drohende Mittelkürzungen in der Migrationsarbeit gilt es zu verhindern!“

Beraterin mit Klienten
Datum:
Veröffentlicht: 10.8.23
Von:
Doris Schott

Caritas-Kreisverband mahnt: „Drohende Mittelkürzungen in der Migrationsarbeit gilt es zu verhindern!“

 Erst im Juli, so Andrea Boujjia, geschäftsführende Vorständin des Caritasverbandes für den Landkreis Kulmbach, wurde das Fachkräfteeinwanderungsgesetz im Bundestag beschlossen. Schneller und unbürokratischer sollen Fachkräfte in Deutschland arbeiten können, Hürden sollen abgebaut werden und es wird betont, dass man qualifizierte Zuwanderung nicht nur hinnimmt, sondern auch will. So zumindest Bundesarbeitsminister Heil. Viele Projekte zur Fachkräftegewinnung werden finanziert, aber mit der Einreise, so Boujjia, fangen für die Menschen die Probleme ja erst an. Ohne Begleitung auf dem Weg der Integration werden die Fachkräfte bald wieder die Heimreise antreten oder weiterwandern.

 So war in dieser Woche in der Zeitung zu lesen, dass Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger sich für mehr Anstrengung im Bereich des Zuzuges ausländischer Fachkräfte nach Deutschland ausspricht. Er weist auf die Barrieren für Fachkräfte hin, die noch Probleme mit der Sprache haben und somit den Notwendigkeiten,  bei z.B. der Wohnungssuche und der Kinderbetreuung,  nicht genügend nachkommen können.

 Als Fachberatungsstelle, die den qualifizierten Zuwanderern auch in Kulmbach zur Seite stehen kann, leistet hier die Migrationsberatungsstelle für erwachsene Zuwanderer (MBE) des Caritasverbandes Kulmbach e.V. wertvolle Arbeit, so Caritas-Kreisvorsitzender Oswald Purucker. Sozialpädagogin Laura Hergenröder unterstützt und begleitet Menschen, die einen auf Dauer angelegten Aufenthalt in Deutschland anstreben oder bereits erhalten haben und wird vom Bundesamt für Migration hierfür gefördert. Sie steht für Fachfragen bezüglich des Aufenthaltes, der Kinderbetreuung, für Wohnungsangelegenheiten und Antragstellungen zur Verfügung und gibt Tipps zur schnellen Integration in die Gesellschaft. Sei es sportliches oder ehrenamtliches Engagement, Ansprechpartner in Behörden oder Schulen - Laura Hergenröder kennt die Stellen, an die sich Migranten wenden können.

Doch genau diese Fördermittel für die MBE, so Andrea Boujjia, sollen nun gekürzt werden! „Wir halten für diese Beratungsstelle bereits jetzt einen Eigenanteil aus Kirchensteuermitteln vor, der die Hälfte der Kosten der Beratungstätigkeit unserer Sozialpädagogin ausmacht. Und dann sollen wir mit einer weiteren Kürzung von 30% rechnen“. Andrea Boujjia. „Das wird nicht zu stemmen sein und widerspricht dem sonstigen Weg der Bundesregierung!“

 Andrea Boujjia appelliert an die Verantwortlichen: „Wir bitten, alle in der Beratung und Abstimmung beteiligten Politiker die Kürzungen der Mittel zu verhindern. Schließlich unterstützen wir die Integrationsarbeit in Stadt und Landkreis Kulmbach und stehen somit auch den Arbeitgebern zur Seite, die auf die Fachkräfte angewiesen sind. Die Investition in eine gute Migrationsberatung ist auch eine Investition in einen stabilen Wirtschaftsstandort.“