Corona-Krise: „100 Euro zusätzlich für arme Menschen“

Caritas fordert Rettungspaket für auf Lebensmittelspenden angewiesene Bürger
Zur Bewältigung der Corona-Krise hat die Bundesregierung schnell und unbürokratisch Hilfspakete in Milliardenhöhe geschnürt. Menschen mit geringen Einkommen wurden dabei außer Acht gelassen. Dabei sind sie von den Folgen der Ausgangsbeschränkungen besonders betroffen. Ein Bündnis kirchlicher und gewerkschaftlicher Organisationen fordert daher ein Corona-Rettungspaket für arme Menschen. Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg unterstützt diese Petition.
Erwerbslose, Geringverdienende, Alleinerziehende, Flüchtlinge und deren Kinder und Rentner mit geringer Rente benötigten schon vor der Pandemie Hilfe. Millionen von ihnen sind regelmäßig auf Lebensmittelspenden angewiesen. Jetzt sind sie in noch größerer Not. Denn sie hatten keine Rücklagen, um Vorräte anzulegen. Gleichzeitig bricht jetzt an vielen Orten ihr Versorgungssystem aus Tafeln oder Sozialläden zusammen. Wegen Ansteckungsgefahr und wegbrechender Sachspenden mussten bundesweit bereits rund 1.000 Ausgabestellen schließen.
In der Erzdiözese Bamberg werden die Angebote zwar nach Möglichkeit aufrechterhalten, z. B. in Forchheim und Kronach. Inwieweit aber die Lebensmittelspenden durch den Einzelhandel weiter fließen werden, ist noch offen.
Bedürftige Menschen benötigen daher sehr schnell zusätzliches Geld für Lebensmitteleinkäufe. Das kirchlich-gewerkschaftliche Bündnis fordert daher, bedürftigen Haushalten bis zum Ende der Corona-Krise pro Person monatlich 100 Euro zusätzlich zur Grundsicherung auszuzahlen.
Dazu haben die Organisationen eine Petition gestartet. Sie kann unterzeichnet werden auf https://www.change.org/p/deutsche-bundesregierung-geschlossene-tafeln-wir-fordern-100-euro-soforthilfe-für-arme-in-der-coronakrise
Darüber hinaus fordern sie, die Grundsicherung in diesem Jahr grundlegend neu zu berechnen und zu erhöhen. „Die Krise zeigt uns sehr deutlich, dass das Existenzminimum nicht von Lebensmittelspenden abhängen darf!“, sagt dazu Barbara Borschert, Leiterin der Abteilung Kinder-, Jugend- und Familienhilfe beim Diözesan-Caritasverband Bamberg. In dessen Namen bittet sie darum, die Petition zu unterschreiben und weiterzuverbreiten.
Neben dem Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg gehören zu den Unterstützern des Aufrufs u.a. die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Bayern (KAB), die Katholische Betriebsseelsorge Bayern, der Caritasverband München, das Diakonische Werk Bayern und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Bayern (ver.di).