Eine tragende Säule der Caritas Kulmbach geht in den Ruhestand


Soraya Hebentanz wurde verabschiedetet
Corona-bedingt im kleinen Kreise der Mitarbeiter, verabschiedete der Caritasverband für den Landkreis Kulmbach, nach 31 Dienstjahren, Sozialpädagogin Soraya Hebentanz aus Stadtsteinach in den wohlverdienten Ruhestand. Vorstandsvorsitzender Oswald Purucker würdigte ihre unermüdliche Arbeit zum Wohle derer die bei ihr Hilfe suchten und von ihr teilweise über Jahre betreut wurden. Mit ihrem Ausscheiden verliere der Kreisverband eine tragende Säule seiner Arbeit in den vergangenen Jahren.
Rückblickend auf ihre Tätigkeit erinnerte er an das Jahr 1989, als der große Exodus der Deutschen aus der Sowjetunion, einer Folge von Gorbatschows Perestroika begann. Hier galt es, die Aussiedler in den beiden großen Unterkünfte für Aussiedler in Kulmbach in der Kronacher Straße und im Gasfabrikgässchen, aber auch in kleineren Unterkünfte, oft in kleinen Gastwirtschaft über den ganzen Landkreis verteilt, bei der Antragstellung zu unterstützen und ihnen den Einstieg in Deutschland zu erleichtern. Soraya Hebentanz, so Purucker, ging in dieser ersten Arbeit voll auf, ihr machte die Arbeit sichtlich Spaß und hatte überwiegend gute Kontakte zu den Neubürgern.
Wie wichtig ihr die Menschen und ihre Situation waren und sind, zeigte Soraya Hebentanz 1995, als sie mit Kolleginnen aus der Diözese sogar in die Sowjetunion reiste, um sich ein Bild der Umstände vor Ort zu machen. Ab 1.07.2000 übernahm sie dann die Allgemeine Soziale Beratungsstelle und bildete sich zur Fachfrau in der Sozialhilfegesetzgebung fort. Hier, so Purucker weiter, wurde sie im Besten Sinne Anwalt für ihre Betreuten. Um deren Rechte durchzusetzen, scheute sie selbst nicht den Gang zum Sozialgericht.
Neben ihren vielfältigen Aufgaben, übernahm sie 2005 auch die stellvertretende Geschäftsführung und 2012 erklärte sie sich bereit, die kommissarische Leitung für das Seniorenheim St. Marien zu übernehmen. In höchster Not immer zur Stelle gewesen zu sein, sei Soraya Hebentanz hoch anzurechnen. Mit ihr, so Purucker, verlasse nun eine tragende Säule des Verbandes das Schiff der Caritas.
Als ehemaliger Dekan und Stadtpfarrer von Kulmbach würdigte auch Pfarrer Hans Roppelt die gute Zusammenarbeit mit Soraya Hebentanz. Um Doppeltförderungen zu vermeiden, war es für die Pfarreien selbstverständlich, Hilfesuchende im Pfarrbüro, an die Caritas und Frau Hebentanz zu verweisen. So konnte das benötigte Finanzielle, wie auch eventuell notwendiges weiteres Vorgehen, fachkundig geregelt werden. Not sehen und Handeln, war dabei ihr hoher Anspruch. Dank und Anerkennung zollte er ihr aber auch für die stets gute Zusammenarbeit.
Geschäftsführerin Veronika Specht übermittelte auch die Abschiedsgrüße des früheren Geschäftsführers Hermann Hinterstößer und dankte für das gute Miteinander. Bis zum letzten Tag habe sie auch dazu beigetragen, dass ihre Nachfolgerinnen von ihrem großen Erfahrungsschatz lernen konnte.