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„Gebührenbefreiung führt nicht zu mehr Qualität“

Datum:
Veröffentlicht: 14.10.19
Von:
Simona Gogeißl

Diözesan-Caritasverband bemängelt Schwerpunktsetzung bei der bayerischen Vereinbarung zum Gute-Kita-Gesetz

Der Caritasverband für die Erzdiözese Bamberg kritisiert, dass mehr als die Hälfte der 861 Millionen Euro, die Bayern im Rahmen des Gute-KiTa-Gesetzes vom Bund erhält, in die Verringerung der Kita-Gebühren fließt. „Die katholischen Experten hätten sich einen deutlicheren Schwerpunkt auf die Verbesserung der Betreuungsqualität gewünscht“, sagt Hildegard Thoma vom Referat Kindertagesbetreuung.

Am 23. September unterzeichneten Ministerpräsident Markus Söder, Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Bayerns Familienministerin Kerstin Schreyer die Vereinbarung zwischen Bayern und Bundesregierung zum Gute-Kita-Gesetz. Sie sieht vor, dass der Freistaat zwischen 2019 und 2022 insgesamt 861 Millionen Euro aus Bundesmitteln erhält.

Jedes Bundesland konnte seine eigenen Schwerpunkte setzen, wie die Bundesmittel eingesetzt werden sollen. Die Bayerische Staatsregierung hat sie auf „weniger Gebühren“, „starke Kindertagespflege“ und „starke Kita-Leitung“ gelegt. Möglich gewesen wären auch „guter Betreuungsschlüssel“, „qualifizierte Fachkräfte“ oder „Netzwerk für mehr Qualität“. Dies wären Maßnahmen gewesen, die zu mehr Strukturqualität geführt hätten und von denen Kinder und Eltern erheblich profitiert hätten.

Die katholischen Kindertagesstätten hatten im Vorfeld auch gefordert, eine zeitliche Entlastung der Einrichtungsleitungen im Bayerischen Kinderbildungs- und Betreuungsgesetz zu verankern und für alle Einrichtungen entsprechende Zeitkontingente festzulegen. Dieser „Leitungs- und Verwaltungsbonus“ ist jetzt nur als Projektförderung vorgesehen, wobei der Träger 10 % der Kosten selbst übernehmen soll. Das Referat Kindertagesbetreuung des Caritasverbandes für die Erzdiözese Bamberg berät sämtliche katholischen Kindertagesstätten in den kreisfreien Städten und Landkreisen Bayreuth, Bamberg, Coburg, Erlangen, Erlangen-Höchstadt, Forchheim, Kronach, Kulmbach, Hof und Lichtenfels.