Neue Gesetzgebung bereitet Menschen mit Behinderung Sorgen

Veranstaltung "Was erwartet die Betroffenen und ihre Angehörigen?“
Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) und seine bayerische Umsetzung (BayTHG) sind nach wie vor für viele Betroffene eine black box: Sie wissen nicht, welche Folgen die neuen Regelungen, deren Einführung sich teils noch bis 2020 hinzieht, für sie im Alltag haben werden.
So beklagen Menschen mit Behinderung, dass ihnen trotz der neuen ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungsstellen nicht genug Informations- und Beratungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Zudem liegen die Gesetze nicht in allen Kommunikationsformen vorliegen, die angesichts der unterschiedlichen Behinderungen nötig sind.
Große Sorgen macht die Zukunft der Versorgung von schwerst mehrfach behinderten Menschen. Viele Menschen mit Behinderungen befürchten, in fortgeschrittenem Alter oder bei zunehmender körperlicher Pflegebedürftigkeit ins Altenheim umziehen zu müssen, dort aber nicht die passende Versorgung und Umgebung zu finden.
Verunsicherung bereitet z.B. auch das neue „Bedarfsermittlungsinstrument“, mit dem Behinderung festgestellt werden soll. Betroffene argwöhnen, dass ihnen die vom Gesetzgeber zugesicherten besseren und individuelleren Hilfemöglichkeiten dann aus Kostengründen doch verweigert werden.
Insgesamt bemängeln die Betroffenen auch eine zu geringe Beteiligung an den Beratungen über Formulierung und Umsetzung von BTHG und BayTHG.
Um die Menschen mit Behinderung selbst zu Wort kommen zu lassen, organisiert die Bezirksarbeitsgemeinschaft der Behindertenvertretungen in Mittelfranken eine
Veranstaltung „Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) und seine bayerische Umsetzung: Was erwartet die betroffenen Menschen und ihre Angehörigen?“
am Mittwoch, 25. Juli 2018, um 14 Uhr
im Heilig-Geist-Spital, Hans-Sachs-Platz 2, 90403 Nürnberg
An der Veranstaltung nehmen Irmgard Badura, die Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, und der Mittelfränkische Bezirkstagspräsident Richard Bartsch sowie Herbert Sedlmeier, Landesvorsitzender der Vereinigung Kommunaler Interessensvertretungen von Menschen mit Behinderungen in Bayern e.V., und Thomas Bannasch, Geschäftsführer der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe, teil.