Zum Miteinander und zur Solidarität berufen

Früherer Diözesan-Caritasdirektor Walter Schirmer feierte 90. Geburtstag
Das langjährige Wirken des Jubilars für Kirche und Caritas hat Erzbischof Dr. Ludwig Schick bei der Feier des 90. Geburtstags des ehemaligen Diözesan-Caritasdirektors Prälat Walter Schirmer gewürdigt. Die Feierlichkeit fand im Caritas-Seniorenzentrum St. Josef in Bamberg-Gaustadt statt, in dem Schirmer heute lebt.
Der Erzbischof wies in seiner Gratulation auf den Auftrag eines jeden Menschen hin, sein Leben in Freud und Leid aus Gottes Hand anzunehmen. Zugleich sei jeder Christ verpflichtet, jedem Nächsten in Freude und Hoffnung, Trauer und Angst beizustehen, sagte Schick.
„Leid und Trost, Kraft und Schwachheit, Resignation und Vertrauen durchziehen das Leben. In ihnen ist Gott, der Vater des Erbarmens, am Wirken und führt auf geheimnisvolle Weise den Menschen zur Vollendung. Dabei ist jeder Mensch in die Menschheitsgeschichte und Schöpfung eingebunden.“ Gott habe die Menschen zum Miteinander und zur Solidarität im Leben bestimmt. „Miteinander können wir das Leben bestehen und der Vollendung entgegenwirken.“ Im Vertrauen auf die Vollendung durch Gott werde der 90. Geburtstag von Prälat Schirmer gefeiert. „Wenn dieses Vertrauen da ist, dann können auch Leid und Tod uns nicht entmutigen, sondern sie gehören zum Leben und führen zur Vollendung“, fuhr der Erzbischof fort. „Wir wissen, sie haben Sinn, weil darin Gott am Werk ist, der unser Bestes will und uns zu sich in den Himmel führt.“
Das Engagement des Jubilars als langjähriger Caritasdirektor im Erzbistum Bamberg, als Geistlicher Beirat des Malteserordens und als aktiver Bürger der Stadt Bamberg rekapitulierten die Leiterin des Caritas-Seniorenzentrums, Schwester Telma Francis Sherly James, Diözesan-Caritasdirektor Gerhard Öhlein, Dr. Peter Landendörfer vom Malteser-Orden und Bambergs Zweiter Bürgermeister Christian Lange.
Prälat Schirmer wurde am 16. Juni 1928 in Pforzheim geboren und 1954 zum Priester geweiht. Er war Kaplan in Ebermannstadt und Nürnberg, bevor er 1958 Domvikar und Erzbischöflicher Sekretär wurde. Von 1962 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1998 war er Diözesan-Caritasdirektor. In seiner Amtszeit entstanden moderne Alten- und Pflegeheime und das Heilpädagogische Zentrum in Lichtenfels für Menschen mit Behinderung. In Bamberg wurden die Caritas-Beratungsstellen aufgebaut und die Fachschule für Altenpflege St. Marien gegründet. Um die Caritas im gesamten Erzbistum nahe an die Menschen heranzubringen, richtete Schirmer zunächst Caritas-Kreisstellen in verschiedenen Orten des Erzbistums ein (1962-1965) und betrieb ab 1972 die Gründung von selbständigen Kreis-Caritasverbänden.
Nach seiner Emeritierung als Diözesan-Caritasdirektor 1999 übernahm Schirmer den Vorsitz des Vereins Haus St. Elisabeth e.V. und damit ehrenamtlich Verantwortung für diese traditionsreiche Bamberger Jugendhilfeeinrichtung. 2003 sorgte er dafür, dass der Diözesan-Caritasverband 2003 die Trägerschaft der Einrichtung übernahm, die auch die Fachakademie für Sozialpädagogik umfasste. 2007 gründete der frühere Diözesan-Caritasdirektor die „Prälat Walter Schirmer-Stiftung“, die die Ausbildung von Fachkräften in der Altenpflege finanziell unterstützt.
Schirmer erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz, das Caritas-Ehrenzeichen in Gold, die Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken und den Bayerischen Verdienstorden.