Zum Inhalt springen

Chronik der Kreiscaritasstelle Kulmbach

Vom Charitas-Verein Kulmbach über die Kreis Caritasstelle zum Caritasverband für den Landkreis Kulmbach e.V.

Wie alles anfing:
Am 15.09.1906 legt Militärpfarrer Grüner aus Nürnberg den Grundstock mit einer Spende von 30 Mark, dann folgte eine Spende des ehemaligen Pfarrers Erlwein, Erbauer der Kirche "Unsere liebe Frau". Und: Mit Schreiben vom 03. Dezember 1906 übergibt der Bamberger Erzbischof Friedrich Philipp von Abert zur Gründung eines Fonds für eine kath. Kleinkinderschule 500 Mark mit einem 3 1/2%-igen Pfandbrief. Bis zum Jahre 1917 gehen 4.512,40 Mark  auf dem Konto ein. Es wird angestrebt, ambulante Krankenpflege durch Ordensschwestern in Kulmbach anzubieten.

Am 9. April 1916, mitten im 1. Weltkrieg, fand die Gründungsversammlung des Vereins "Kath. Schwesternheim Kulmbach" im Gasthaus Bergschlößchen statt. Am 29. Mai 1916 wurde ein Vorbereitungsausschuss zur Verfassung einer Satzung gebildet. Das Angebot von Dir. Sauermann bzgl. der Schenkung einer Scheune im Schießgraben Haus Nr. 18 und des dazugehörigen Grundstücks wird angenommen. Die "constituierende Generalversammlung" tritt am 22. Juni zusammen und wählt Pfarrer Barnickel als Vorsitzenden, zu seinem Stellvertreter den Justizrat Müller und den Bankbeamten Grimminger zum Schrifführer und Kassier. Dem Verwaltungsrat gehörten der Druckereibesitzer und Verleger Baumann, der Stadtbaurat Brandt, Direktor Sauermann sowie die Hauptlehrer Martin und Cammerer und Lehrer Theobald an. Am 24.08.1916 wird der neue Verein ins Vereinsregister am Amtsgericht Kulmbach eingetragen. Ohne Unterschied der Konfession hat der Verein die Pflege social-caritativer Wohltätigkeit zum Zweck, hauptsächlich Jugendfürsorge, Haushaltungsschule und freiwillige Krankenpflege (§1 der Satzung). Der Mindestbeitrag beträgt 30 Pfennig. Jedem Vereinsmitglied steht es zu, die Hilfe der Krankenschwestern unentgeltlich zu beanspruchen.

Nachdem die Wahl getätigt war, wollte man schnellstmöglich mit der Arbeit beginnen und besuchte den Bamberger Weihbischof Dr. Senger, der empfiehlt, einen Bauplan vorzulegen und sich die Kinderbewahranstalt Erlangen (Spinnerei Hornschuch) als Vorbild zu nehmen. Sogleich versuchen die Vorsitzenden die Barmherzigen Schwestern für ein Engagement in Kulmbach zu gewinnen. Bereits im September entwirft der Münchner Architekt Kolb, Schwiegervater von Dir. Bernhard Sauermann, eine "sehr schöne Skizze" zu einem Bau im Schießgrafen (Markgrafenstil). Allerdings vermerkt der Chronist, fehlen die finanziellen Mittel zu dem Bau, obwohl durch die Schenkung Sauermanns keine Kosten für den Bauplatz entstünden.

1917 spendete die Kulmbacher Spinnerei, hier Herr Direktor Hornschuch 1.000 Mark und die Sauermannsche Fleischwarenfabrik 500 Mark; Hornschuch stellte weitere jährliche Zuschüsse in Aussicht. Die erste ordentliche Jahresversammlung fand am 31. März 1917 im Hotel Wittelsbach statt. Hier wurde diskutiert, ob ein Anwesen in der Blaich erworben werden sollte, was von Stadtbaurat Brand empfohlen wird. Die Gegenargumente von zu weiten Wegen und finanzielle Überlegungen überwogen allerdings. Der Diözesan-Bonifatiusverein lehnt eine dauernde jährliche Unterstützung ab. Auch bei der Versammlung im Jahre 1918 geht es wiederum um den Kauf eines Hauses, dieses Mal um ein Grundstück und Haus am Rehberg (Teichert). Und auch 1918 ist man auf der Suche nach Geldgebern und Zuschüssen. Bei der Neuwahl wird der alte Vorstand in seinen Ämtern bestätigt. 1920 erwirbt Direktor Neumaier das für das Schwesternheim wichtige Grundstück der Kapuzinerbrauerei nebst Garten und sichert dem Verein ein Vorkaufsrecht zu.

Bei der 4. Generalversammlung am 20.06.1920 auf dem Bergschlößchen fand sich erstmals die Änderung des Vereinsnahmens auf der Tagesordnung. Der Vereinsnahme suggeriere, dass es sich um ein Heim für ältere Schwestern handle. Da der Verein aber nun unter seinem Namen im Vereinsregister eingetragen ist, empfiehlt sich eine Änderung nicht. Aber bereits bei der nächsten Jahresversammlung am 25.06.1921 beschließen die Anwesenden einstimmig, daß der Verein in Zukunft "Caritas-Verein Kulmbach" heißen soll. Nach dem Weggang des Stadtpfarrers Barnickel übernahm Pfarrer Johannes Popp die Nachfolge im Amt des Vorsitzenden, Rechtsanwalt Fluch wird neuer Stellvertreter. Das Teichertsche Anwesen soll nun doch erworben werden, die Nähe zur Kirche werde als günstig gesehen. Aber bereits am 15. Mai 1922 wird beschlossen, das Anwesen wieder zu verkaufen, da der Caritasverein ein Grundstück im Schießgraben von Comerzienrat Hornschuch unter Mitwirkung des Buchdruckereibesitzers Baumann geschenkt erhalten hat.

Die weitere Geschicht nachlesen unter:

Geschichte des Caritasverbandes